Das Shuttle-System

Neue Möglichkeiten mit den modularen Knöchelgelenken

Geschichte

Lange wurde über einen Bewegungsanschlag ohne oder nur mit unzureichendem Kraftwiderstand die Knöchelgelenksbewegung nach vorne (Dorsalflexion) und hinten (Plantarflexion) ermöglicht. Im Stand befindet sich der Patient in diesem Fall in maximaler Dorsalflexion die er für die Schrittlänge benötigt, die gleichzeitig eine Kniebeugung verursacht. Diese kraftbeanspruchende Stellung wurde erstmals 1999 durch die L-Feder (Carbonfeder) aufgehoben, die nur während des Schrittes durch Gewichtsverlagerung die Bewegung nach vorne ermöglichte, aber leider die Plantarflexion ganz verhindert. Im Jahr 2011 ermöglichte erstmalig das V-Gelenk mit unterschiedlichen Krafteinheiten eine Aufrichtung in Dorsal- und Plantarflexion. Weiteres hierzu finden sie im PDF-Dokument „Knöchelgelenke mit Krafteinheiten im Vergleich“.

Ein Orthesensystem muss heute nicht nur das Skelett stützen und führen. Das System muss auch die Restmuskulatur ergänzen und ggf. korrigieren können. Alle Kräfte die durch das Mechanische Knie- oder Knöchelgelenk aufgebracht werden, müssen auf die Anforderungen der Patienten speziell ausgelegt und dann abgestimmt werden. Um allen Patienten gerecht werden zu können, wurde hierfür das anpassbare Shuttle-System entwickelt.

Shuttle Das Shuttle- Knöchelgelenk ist der Grundkörper,

der das Skelett stützt und führt. Über den Fußbügel wird hier ggf. die Loteinstellung von bis zu 15 Grad mehr Spitz- oder Hackenfuß an die Bedürfnisse des Patienten angepasst.

Shuttle-Funktion
Die Bewegungsbegrenzung wird durch ein Wechselkeilsystem den anatomischen Gegebenheiten im oberen Sprunggelenk angepasst. Das Wechselkeilsystem ermöglicht bis zu 15 Grad in Dorsal- und / oder Plantarflexion. Shuttle-Funktion

Anmerkung

Wir sind bemüht unsere Gelenke so klein wie möglich zu konstruieren. In Haltbarkeit und Funktion werden wir aber keine Abstriche machen. Je mehr Funktionen ein Orthesengelenk (und dieses auch über die ganze Tragedauer sicherstellen muss) besitzt, umso voluminöser wird es jedoch auch. Unsere Modulare Bauweise der Shuttle- Baugruppe erlaubt durch Aufsetzen von Funktionen mehr Möglichkeiten für den Patienten, aber eben auch durch Tausch der Aufbauten oder durch Reduzierung die Ausmaße zu verringern und so eben ggf. die Akzeptanz zu erhöhen.

Shuttle-Turbo- (mit Turbo- Aufbau)

Mit den austauschbaren Krafteinheiten können Widerstände nach vorne (Dorsalflexion) und nach hinten (in die Plantarflexion) von leichter Kraft (blau), kleiner Kraft, mittlerer Kraft und großer Kraft gewählt werden.

Kraft Shuttle-Turbo
Shuttle-Uno-front- (mit Uno-front- Aufbau)

Die austauschbare Krafteinheit vorne (Dorsalflexion-Widerstand) von leichter Kraft (blau), kleiner Kraft, mittlerer Kraft und großer Kraft kann die Wadenmuskulatur unterstützen. Die Zugeinheit mit leichter Kraft (blauer Pfeil nach oben), erlaubt eine weiche Fersenkippung (Abrollung) und ermöglicht durch das Anheben der Fußspitze ein leichtes Durchschwingen.

Kraft Shuttle-Turbo
Shuttle-Uno-back- (mit Uno-back- Aufbau)

Die austauschbare Krafteinheit hinten (Plantarflexion-widerstand) von leichter Kraft (bau), kleiner Kraft, mittlerer Kraft und großer Kraft können eine Spitzfußstellung ausgleichen. Die Zugeinheit mit leichter Kraft (blauer Pfeil nach oben) erlaubt in der mittleren Standphase ein gedämpftes Abrollen.

Kraft Shuttle-Turbo